Vorsicht vor falschen Krediten

Nicht jeder bekommt von seiner Bank einen Kredit nach Maß, aber wenn die Bonität stimmt und der Kreditnehmer über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, dann sollte es keine Probleme mit der Kreditvergabe geben. Normalerweise verlangt die Bank keine Gegenleistungen, wenn sie einen Kredit vergibt, ein Unternehmen aus den Niederlanden sieht das allerdings ein wenig anders und vor diesem Unternehmen warnen jetzt die Verbraucherschützer in Sachsen.

Schnelles Geld und viel Ärger

Vorsicht vor Betrügern

Vorsicht vor Betrügern

Das niederländische Unternehmen „Global Payments BV“ wirbt im Internet mit Krediten bis zu einer Summe von 6499 Euro, ganz ohne Auskunft bei der Schufa. Auch Arbeitslosigkeit stellt kein Problem dar und wer ein nur geringes Einkommen hat, der ist als Kreditnehmer ebenfalls herzlich willkommen. Das, was sich wie ein Märchen anhört, hat leider einen teuren Haken, denn die Kunden des Unternehmens müssen eine „MasterCard Gold“ beantragen, die jedes Jahr 49,90 Euro plus Versandkosten sowie weitere Gebühren kostet. Die Werbebotschaft verspricht eine 100 % Zuteilung und damit werden vor allem diejenigen angesprochen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben. Ein Kredit wird leider nicht vergeben, dafür bleiben die potenziellen Kreditnehmer auf der Kreditkarte und den Kosten sitzen.

Wie funktioniert der Trick?

Die vermeintlichen Kreditgeber aus den Niederlanden operieren in einer Grauzone, denn selbst wenn sie offenkundig nicht das Gesetz brechen, moralisch einwandfrei ist das Angebot mit Sicherheit nicht. Wenn die Kreditnehmer im guten Glauben den Vertrag unterschrieben haben, dann hören sie für eine Weile nichts mehr von ihrem Kreditgeber, genauer gesagt hören sie zwei Wochen lang nichts, denn exakt so lange dauert die Frist für das gesetzliche Widerspruchsrecht. Nach diesen 14 Tagen bekommen sie dann eine Nachricht von einem Kreditunternehmen, das sie nicht kennen und dieses Unternehmen lehnt den Kredit aufgrund der fehlenden Bonität ab, was bleibt, das ist der Vertrag über die teure Kreditkarte. Das niederländische Unternehmen, das mit Krediten für jedermann wirbt, reicht die Kreditanträge an dubiose Partner weiter, die einen Kredit entweder ablehnen, was in der Regel der Fall ist, oder einen Kredit zu horrenden Zinsen vergeben.

Widerrufe werden ignoriert

Die Kreditkartenfalle

Die Kreditkartenfalle

Einige enttäuschte Verbraucher haben versucht, Widerspruch einzulegen und sich geweigert, die Kreditkarte anzunehmen. Prompt bekamen sie Post von einem Inkassounternehmen, das Geldsummen bis zur vierfachen Höhe des ursprünglich vereinbarten Betrags verlangt hat. Selbst dann, wenn der Widerspruch konkret war, wurde er abgelehnt, weil er zu spät kam. Zwar behauptet das Unternehmen aus Amsterdam, jeden Widerspruch zu bearbeiten, ob diese Aussage aber stimmt, ist unklar.

Die Zahlen steigen

Bislang gibt es ca. 100 Geschädigte, die sich bei den Verbraucherzentralen in zehn Bundesländern gemeldet haben. Und die Zahlen steigen noch weiter an, vor allem in Sachsen, wo allein sechs Fälle bekannt sind, jedoch dürfte die Dunkelziffer nach Ansicht der Verbraucherschützer um einiges höher sein. Viele schämen sich, auf die Werbung hereingefallen zu sein, und zahlen die teure Kreditkarte. Zudem ist das Unternehmen aus den Niederlanden leider nicht das Einzige, das mit diesen Tricks arbeitet. Nach Meinung des Verbraucherschutzes ist es sehr schwer, die Geschäftsbedingungen zu verstehen, denn alle relevanten Informationen sind sehr schwammig formuliert und für einen Laien schwer zu durchschauen.

Bildquellen: „vorsicht-betrug.jpg“  geralt – pixabay.com  / „schwindel-bei-kreditkarten.jpg“  Alanyadk – pixabay.com

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