Stadt oder Land – wie unterscheiden sich die Immobilienkredite?

Es klingt unglaublich, aber es ist wahr – wer in München eine Eigentumswohnung mit nur 40 qm kauft, der bekommt für das gleiche Geld in Stendal ein Haus mit 300 qm. Dieses Beispiel ist nur eines von sehr vielen Beispielen, die beweisen, in welcher Größenordnung sich in den letzten Jahren die Immobilienpreise in Deutschland entwickelt haben. Wer noch 2016 einen Immobilienkredit aufgenommen hat, der musste Schulden in Höhe von einer Viertelmillion Euro machen, aber er hat nicht überall auch das Gleiche für sein Geld bekommen.

Die Städte sind besonders teuer

Hausbau

Bauen zahlt sich aus

Wer in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln oder Düsseldorf ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen möchte, der wird mit diesen 250.000 Euro Kredit eine Wohnfläche bekommen, die unter 100 qm liegt. Wer in einer der sieben großen deutschen Städte bauen oder kaufen will, der muss im Schnitt einen Immobilienkredit in Höhe von sechs Jahresnettoeinkommen aufnehmen. Wer hingegen auf dem Land, zum Beispiel in der Eifel oder im Sauerland bauen oder kaufen möchte, der benötigt nur eine Kreditsumme von 2,7 Jahresnettoeinkommen. Eine Ausnahme gibt es, und die heißt München, denn dort sind es sage und schreibe 21 Jahresnettoeinkommen, die als Kredit aufgenommen werden müssen, um ein Haus zu bauen oder eine Wohnung zu kaufen.

Kaufen ist günstiger als mieten

Die niedrigen Zinsen sind für viele Familien ein Grund, nicht mehr länger zur Miete zu wohnen, sondern einen Immobilienkredit aufzunehmen und zu bauen. Finanzexperten bestätigen diesen Trend und raten dazu, sich jetzt für Wohneigentum zu entscheiden, denn auf Dauer wird mieten eine sehr teure Angelegenheit. Wer auf dem Land bauen will, der muss mit einem Quadratmeterpreis von rund 2000 Euro rechnen, in der Stadt sind es aber rund 3200 Euro. Günstig ist noch Berlin mit 2400 Euro für den Quadratmeter, in der bayrischen Landeshauptstadt München sind es hingegen zwischen 5400 Euro und 6100 Euro. Aber nicht nur München selbst ist ein sehr teures Pflaster, wenn es ums Eigentum geht, auch im Umland der Millionenstadt sind die Preise in den vergangenen drei Jahren explodiert. Seit 2005 stiegen die Preise um 81,5 % und damit sind sie viermal so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Wie bezahlen die Deutschen ihr Wohneigentum?

Eigentum finanzieren

Die günstigste Finanzierung finden

Die Deutschen bauen gerne und viel, wobei 77 % das neue Haus über einen Immobilienkredit finanzieren. 22 % davon werden in der Regel als Eigenkapital aufgebracht, die durchschnittliche Höhe der Darlehenshöhe liegt bei 188.000 Euro. Da aber die Zinsen nach wie vor auf einem historisch niedrigen Niveau sind, ist der Immobilienkredit günstiger als das noch vor zehn Jahren der Fall war. 48 % der Gruppe zwischen 18 und 50 Jahren wollte im vergangenen Jahr in der Phase der niedrigen Zinsen gerne ein Haus bauen oder ein Haus kaufen, heute sind es nur noch 39 %. Der Grund für das Desinteresse liegt auch in der unsicheren Zukunft. Viele wollen einfach das Risiko nicht eingehen, arbeitslos zu werden, oder sie haben Angst, dass sie von dem, was sie heute verdienen, in der Zukunft nicht mehr leben können und damit auch nicht mehr in der Lage sind, die Raten für einen hohen Immobilienkredit zu bezahlen.

Bildquellen: „eigentum-finanzieren.jpg“ AlexanderStein – pixabay.com / „hausbau.jpg“ Antranias – pixabay.com

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