Wie die Sparkassen das Geld ihrer Kunden verschwenden

Wenn´s ums Geld geht – Sparkasse! Diese Werbebotschaft der Sparkassen ist den meisten wahrscheinlich noch geläufig. Aber die Sparkassen werben nicht nur damit, dass sie mit Geld umgehen können, sie versichern auch gerne, dass alles, was mit Geld zu tun hat, sehr einfach ist. Ebenso einfach und simpel sehen die Sparkassen in Deutschland auch ihre Aufgabe: Sie wollen die Bürger in jeder Region mit möglichst vielen Krediten versorgen und sie wollen dem Gemeinwohl dienen. Die Realität sieht allerdings ein wenig anders aus.

Alles ist einfach

Die Sparkasse und ihre Kunden

Die Kundenfreundlichkeit der Sparkassen

Die Sparkassen versichern gerne wie einfach es ist, einen Kredit für das neue Auto zu bekommen, als kleiner oder mittelständischer Betrieb Investitionen zu tätigen, und auch das Onlinebanking ist bei den Sparkassen ein Kinderspiel. Einfach ist ebenfalls das Konzept, den Mittelstand und die Regionen, die wirtschaftlich nicht so gut aufgestellt sind, mit Krediten zu versorgen. Aber genau an diesem Punkt wird es ein wenig kompliziert. Eine neue Studie fand jetzt heraus, dass die Sparkassen sich vom klassischen Kredit für private Kunden mehr und mehr verabschiedet haben, und das Geld lieber in gefährlichen spekulativen Hedgefonds anlegen, anstatt das Kapital der Kunden als Kredite an andere Kunden weiterzugeben. Mit dem eigentlichen Geschäftsgebaren und mit dem Auftrag der Sparkassen hat das nichts mehr zu tun.

Der Mittelstand kommt zu kurz

Die aktuelle Studie hat sich mit den Bilanzzahlen der 413 Sparkassen in Deutschland beschäftigt und wie viel von diesem Geld als Kredit vergeben wird. Auf den ersten Blick sieht das sehr gut aus, denn der Durchschnitt lag immerhin bei 63 %. Dann hat man aber etwas genauer hingesehen und die Unterschiede zwischen den einzelnen Sparkassen wurden erschreckend deutlich. Es gibt Filialen, die vorbildlich sind und über 90 % der Bilanzsumme in das Kreditgeschäft investieren, aber auch Filialen, die sich vom klassischen Kreditgeschäft weitgehend verabschiedet haben. 72 Sparkassen investieren weniger als die Hälfte der Bilanzsumme in Kredite für Privatpersonen und Firmen des Mittelstands, bei acht Sparkassen waren es sogar nicht einmal 30 %.

Was macht die Sparkassen mit dem Geld ihrer Kunden?

Hedgefonds und Kredite

Riskante Geldanlagen

Da nicht in jeder Region die Nachfrage nach Krediten gleich stark ist, liegt es nahe, dass die Sparkassen, die ihre Filialen in einer solchen Region haben, das Geld zum Beispiel in Wertpapieren investieren. Diese Wertpapiere bergen allerdings hohe Risiken, aber die Gewinne sind ebenfalls entsprechend hoch. Rund drei Viertel der analysierten Sparkassen haben rund zehn Prozent in diese gefährlichen Wertpapiere investiert, in einigen Regionen sind es sogar 25 %, die sich auf diese nicht-festverzinslichen Wertpapiere eingelassen haben. Kritiker bemängeln, dass das mit dem öffentlichen Auftrag der Sparkassen nichts mehr zu tun hat und dass mittlerweile 25 Cent von jedem Euro, den die Kunden zur Sparkasse bringen, in eine spekulative Geldanlage gesteckt wird.

Die Sparkassen müssen sich neu orientieren

Als Grund für die Geldanlage in riskante Papiere nennen die Sparkassen die Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank. Das Ergebnis der Studie ist aber eindeutig: Wenn die Sparkassen ihrer eigentlichen Aufgabe wieder gerecht werden möchten, dann bleibt kein anderer Weg als eine komplette Neuorientierung und ein Abschied von spekulativen Kapitalanlagen.

Bildquellen: „die-sparkasse-und-ihre-kunden.jpg“ inproperstyle – pixabay.com / „hedgefonds-und-kredite.jpg“ markusspiske – pixabay.com

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