Schock für Bauherren – was die Regierung für die Kreditvergabe plant

Die Zinsen sind im Keller und das ist für immer mehr Menschen das Signal, den Traum vom eigenen Haus endlich in die Tat umzusetzen. Da Immobilienkredite eine lange Zinsbindung haben, können sich der Bau oder der Kauf eines Hauses durchaus lohnen, denn Finanzexperten gehen davon aus, dass die Zinsen in den nächsten Jahren im Keller bleiben werden. Neue Nachrichten aus Berlin könnten den Häuslebauern aber jetzt einen dicken Strich durch die Rechnung machen, denn es wird an einer Kreditbremse gebastelt, die die Folgen der verheerenden Zinspolitik der Europäischen Zentralbank verhindern soll.

Die Banken sind schon informiert

Schwierige Finanzierung

Der Bund plant ein Kreditregister

Wenn das Finanzministerium an einer neuen Idee arbeitet, dann wird es für den Bürger in der Regel teuer, und auch die Kreditbremse wird nicht zugunsten des Bürgers ausfallen. Das Ministerium hat schon ein Grundgerüst, die Banken und Sparkassen wurden bereits informiert und was noch fehlt, das ist die Empfehlung des Ausschusses für Finanzstabilität. Was genau kommt auf diejenigen zu, die für die Zukunft den Kauf oder Bau eines Hauses planen? Einiges ist jetzt schon durchgesickert und das klingt alles andere als gut.

Was ist geplant?

Das Finanzministerium plant offenbar, dass die Banken sogenannte Kennzahlen an ein Kreditregister melden müssen, wenn sie einen Immobilienkredit vergeben. Diese Kennzahlen stehen unter anderem für die Höhe des Darlehens, für den Wert der geplanten Immobilie, aber auch für das Einkommen des jeweiligen Kreditnehmers. Diese Daten werden dann angeblich anonym gespeichert und anschließend von der Finanzaufsicht oder der Regierung ausgewertet. So soll verhindert werden, dass es zu einer Immobilienblase kommt und zudem soll diese Maßnahme einer allzu hohen Verschuldung den Riegel vorschieben.

Die Macht der Regierung über die Banken

Die Kreditbremse

Wann kommt die Kreditbremse?

Wenn die Kreditbremse wie geplant in Kraft tritt, dann wird die Regierung sehr deutlich in die Souveränität der Banken eingreifen können. So kann sie zum Beispiel einen Kredit verhindern, wenn die Höhe der Kreditsumme im Verhältnis zur geplanten Immobilie nicht passt. Die Regierung kann darüber hinaus Einfluss auf die Höhe der monatlichen Tilgung nehmen, wenn das Einkommen des Schuldners im Vergleich nicht stimmt, und auch die Laufzeit kann die Bundesregierung bestimmen. Theoretisch wird es sogar möglich sein, einen Kredit auch gegen den Wunsch der Bank zu verhindern, wenn das Einkommen des Kreditnehmers zu niedrig erscheint.

Eine Überhitzung vermeiden

Das, was auf den ersten Blick wie eine Bevormundung der Banken und der Bürger aussieht, hat einen pragmatischen Hintergrund. Die Finanzaufsicht und vor allem die Regierung wollen mit den geplanten Maßnahmen eine Überhitzung des Immobilienmarktes stoppen. Das heißt, die Regierung befürchtet, dass die momentan extrem niedrigen Zinsen die Banken quasi dazu einladen, immer mehr Kredite für den Bau oder den Kauf einer Immobilie zu vergeben. Wenn das passiert, dann könnte ein Immobilien-Boom ausgelöst werden, der wiederum die Preise exzessiv nach oben treibt, bis die Immobilienblase schließlich platzt. Ein warnendes Beispiel sind die USA, die durch eine geplatzte Immobilienblase in eine schwere Wirtschaftskrise getrieben wurden, von der sich das Land immer noch nicht wieder richtig erholt hat. Dieser Zustand soll durch die Kreditbremse verhindert werden.

Voraussichtlich wird der erste Gesetzesentwurf im September vorliegen, aber schon jetzt arbeiten die Banken und Sparkassen eng mit dem Finanzministerium zusammen. Wann die Kreditbremse in Kraft treten wird, das steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

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