Studienkredite kommen auch in Deutschland in Mode

Man kennt es aus den USA, wer dort studieren will, der muss entweder sehr wohlhabende Eltern haben oder einen Bankkredit bekommen, denn studieren in den USA ist alles andere als günstig. Ganz anders sieht es in Deutschland aus, wo Studienkredite so gut wie gar keine Rolle spielen. Wer in Deutschland studiert, der hat andere Möglichkeiten, um sein Leben und das Studium zu finanzieren. Jetzt aber scheint es so, als würden die deutschen Studenten umdenken, denn Studiendarlehen kommen immer mehr in Mode.

BAföG oder Eltern

Der Studienkredit

Das Studium finanzieren

Bildung ja, aber bitte nicht fremdfinanziert – dieser Satz hat in Deutschland noch immer Gewicht. Die Eltern deutscher Studenten legen nicht wie amerikanische Eltern einen Treuhandfonds an, damit die Kinder eines Tages studieren können, sie unterstützen ihren Nachwuchs lieber erst dann, wenn es so weit ist. Da aber nicht alle Studenten Eltern haben, die ihnen finanziell unter die Arme greifen können, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Eine Möglichkeit ist es, einen BAföG Antrag zu stellen, aber das heißt, je nach Einkommen der Eltern, ein karges Leben während der Studienzeit. Wenn der Höchstsatz bewilligt wird, der aktuell bei über 700,- Euro liegt, dann ist das auf den ersten Blick eine Menge Geld, aber auch Studenten müssen essen, sie müssen sich kleiden und sie müssen Miete zahlen.

Hilfe durch ein Stipendium

Zwar gelten die Studenten, die ein Stipendium bekommen, als Streber, aber sie können sich glücklich schätzen, einen Finanzier gefunden zu haben. Aber nicht immer zählen die Noten, es muss vielmehr ein Mäzen gefunden werden, der perfekt zur eigenen Vita passt. Nicht nur Streber haben die Chance auf ein Stipendium, so werden zum Beispiel bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft diejenigen, die viel Unternehmergeist besitzen, denen vorgezogen, die nur Einsen schreiben. Das Gleiche gilt auch für die Heinrich-Böll-Stiftung, denn auch hier ist es kein Weltuntergang, wenn mal eine Klausur in den Sand gesetzt wurde, ein soziales Engagement in der Freizeit kann Wunder wirken. Aber nicht nur die zahlreichen Stiftungen sind eine gute Adresse, auch viele renommierte Unternehmen und Landkreise fördern Studenten, die aus der jeweiligen Region stammen und die dort studieren möchten.

Lohnt es sich, BAföG zu beantragen?

Kredit oder BAföG

Unbeschwert studieren

Zugegeben, es macht ein wenig Mühe, einen BAföG Antrag zu stellen, aber diese Mühe lohnt sich, denn wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann können BAföG und Nebenjob dabei helfen, auch ein langes Studium zu finanzieren. So steht zum Beispiel denjenigen BAföG zu, die nach dem Bachelor drei Jahre gearbeitet haben, und in diesem Fall spielt das Einkommen der Eltern keine Rolle mehr. Noch besser sind die Chancen für alle, die ein Semester im Ausland studieren wollen, denn auch dann sollte BAföG beantragt werden. Gekürzt wird eher selten und daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern, da ab dem Wintersemester 2016/17 die Verdienstgrenze bei 5400 Euro im Jahr liegt, statt wie bisher bei 4880 Euro.

Der Studienkredit

Wer sich weder auf das BAföG Amt noch auf die Eltern verlassen will, der sollte einen Studienkredit in Anspruch nehmen. Bildungskredite gibt es zu sehr günstigen Konditionen, zum Beispiel bei der KfW-Bank, die flexible monatliche Raten zwischen 100,- und 650,- Euro anbietet. Mit der Rückzahlung des Kredits können sich die Studenten Zeit lassen, denn in den meisten Fällen beginnt die Tilgung 18 Monate nach der letzten Rate, wer einen Bildungskredit hat, der kann sich sogar vier Jahre Zeit lassen. Wer einen staatlichen Kredit aufgenommen hat, kann zudem eine Stundung beantragen, wenn das Einkommen eine komplette Rückzahlung nicht zulässt.

Bildquellen: „der-studienkredit.jpg“  nikolayhg – pixabay.com / „kredit-oder-bafög.jpg“  PublicDomainPictures – pixabay.com

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