Der Diesel kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen und die Zukunft der Autos, die mit Diesel fahren, ist mehr als ungewiss. Kommt es zu einem bundesweiten Fahrverbot? Welche Stadt ist besonders betroffen? Es gibt bereits zahlreiche Klagen des Umwelt- und Verbraucherschutzvereins Deutsche Umwelthilfe. Das bereitet besonders den Dieselfahrern in Stuttgart, Düsseldorf und München große Sorgen. Wie lange dürfen sie ihren Wagen überhaupt noch fahren? Besonders die Autobesitzer, die ihren Wagen mit einem Kredit finanziert haben, wissen nicht so recht, wie es weitergeht, wenn sie ihren Diesel verkaufen müssen.
Kommt ein Dieselverbot?
Die Deutsche Umwelthilfe ist sich sicher, dass es noch in diesem Winter, aber spätestens Anfang des neuen Jahres die ersten Fahrverbote für Dieselautos geben wird. Diejenigen, die einen Diesel fahren, verfolgen die ganze Diskussion natürlich mit großem Interesse und viele überlegen, ob sie ihren Wagen verkaufen sollen, bevor es tatsächlich zu einem Fahrverbot kommt. Dabei galt der Diesel mal als sehr umweltfreundlich und sparsam. Entsprechend gut wurden diese Autos auch verkauft, viele davon finanziert mithilfe eines Bankkredits. Jetzt hat sich die Lage verändert, denn ein Fahrverbot macht den Diesel wertlos. Da die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Autos mit Dieselantrieb stetig sinken, wollen viele verkaufen, selbst dann, wenn der Kredit noch nicht vollständig zurückgezahlt wurde.
Welche Probleme beim Verkauf gibt es?
Wer verkaufen möchte, der steht schnell vor einem großen Problem, denn Autokredite sind zweckgebunden und das Auto gilt der Bank als Sicherheit. Selbst wenn die Zulassungsbescheinigung Teil II, der frühere Fahrzeugbrief, nicht mehr der Bank ausgehändigt werden muss, unterschreiben die Kreditnehmer eine sogenannte Sicherungsübereignung, wenn sie den Vertrag abschließen. Die Bank sichert sich mit dieser Übereignung ab, damit sie im Ernstfall das Auto des Kreditnehmers zu Geld machen kann. Aus rechtlicher Sicht ist also die Bank der Eigentümer des Autos und das heißt, ob oder zu welchen Konditionen der Dieselfahrer sein Auto noch während der Kreditlaufzeit verkaufen kann, bestimmt alleine die Bank.
Flexibilität ist von Vorteil
Dieselfahrer, die bei ihrem Autokredit nicht alleine auf die Höhe der Zinsen, sondern auch auf Flexibilität bei der Rückzahlung geachtet haben, können sich entspannt zurücklehnen. Wer sich für eine flexible Rückzahlung seines Kredits entschieden hat, der kann diesen Kredit jederzeit ablösen, und zwar ohne dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen. Kreditnehmer, die nicht auf eine flexible Rückzahlung geachtet haben, müssen bis zu einem Prozent der restlichen Kreditsumme zahlen, wenn sie den Kredit auf einmal tilgen möchten. Dieses Geld sieht die Bank als eine Art Entschädigung für die entgangenen Zinsen an. Eine gute Idee ist auch eine sogenannte Ballonfinanzierung. Bei diesem Kreditmodell zahlen die Kreditnehmer während der Laufzeit sehr niedrige Raten, jedoch am Ende der Laufzeit wird dann eine hohe Schlussrate bezahlt. Diese Rate lässt sich mit dem Erlös aus dem Verkauf des Autos begleichen.
Der Kredit ohne Zweckbindung
Ohne Problem lässt sich der Diesel auch dann verkaufen, wenn er mit einem Kredit ohne Zweckbindung finanziert wurde. Leider ist es jedoch häufig der Fall, dass ein Autokredit deutlich günstiger ist als ein normaler Ratenkredit, daher wird er von Autokäufern eher selten in Anspruch genommen. Ein klassischer Ratenkredit kann nach dem Verkauf des Diesels einfach weiterlaufen und der Kreditnehmer entscheidet darüber, ob er sich von der restlichen Kreditsumme ein neues Auto kauft oder vielleicht einen Urlaub mit der Familie finanziert.
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