Kredite der Privatbanken heizen den Immobilien-Hype an

Voller Sorge beobachtet die Bundesbank die negative Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Das Augenmerk richtet sich dabei besonders auf die Kreditgeber von Immobilienkrediten. Hier sind vor allem die Privatbanken aufgefallen. Die Bundesbank, die zuvor schon besorgt über die stetig steigenden Preise für Immobilien war, ist, wenn es um die Kreditgeber geht, jetzt regelrecht schockiert. Es sind die großen Privatbanken, die den Boom um die Immobilien erst richtig einheizen, denn sie haben in den letzten Monaten die Zahl der Kredite noch einmal kräftig nach oben geschraubt.

Das Risiko der Immobilienblase

Risiko Immobilienblase

Droht das Risiko einer Immobilienblase?

Die Kreditgeber für Immobilienkredite stehen bei der Bundesbank nicht ohne Grund im Fokus, denn die Bundesbank weiß um das große Risiko einer Immobilienblase und was passiert, wenn diese Blase eines Tages platzt. Häuser und Eigentumswohnungen werden in den meisten Fällen auf Kredit gekauft, sollte es dann zu massiven Kreditausfällen kommen, dann droht eine Bankenkrise, deren Ausmaße sich nicht abschätzen lassen. Noch ist es in Deutschland nicht so weit, aber die Lage in den großen Städten wie Berlin, Frankfurt, München oder Hamburg ist nach Ansicht von Experten sehr angespannt.

Um rund 45 % haben sich die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren alleine in diesen vier Städten verteuert, selbst in den umliegenden Regionen, den sogenannten Speckgürteln, stiegen die Preise im gleichen Zeitraum um 35 % an. Insgesamt stiegen in Deutschland die Immobilienpreise um fünf Prozent an, das ist ein Vielfaches des Preisniveaus, das allgemein in Deutschland herrscht.

Verschiebungen in der Dynamik

Die steigenden Preise sind aber nur eine Gefahr, eine weitere lauert bei den Kreditgebern, denn dort hat es nach Angaben der Bundesbank eine gefährliche Verschiebung in der Dynamik gegeben. Während die privaten Großbanken den Boom mit Krediten weiter anheizen, verhalten sich die Sparkassen und Genossenschaftsbanken noch moderat. Seit Frühjahr 2016 sind die Banken laut einer EU-Verfügung dazu verpflichtet, die Bonität, also die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden sehr genau unter die Lupe zu nehmen. Wenn die Bonität nicht stimmt, dann wird es nichts mit dem Kredit für das Traumhaus. Mit diesen Regeln soll verhindert werden, dass Baukredite platzen, zudem soll der Kunde effektiver vor Zwangsvollstreckungen und Pfändungen geschützt werden. Sollte einer Bank nachgewiesen werden, dass sie zu leichtfertig einen Kredit vergeben hat, dann wird der Kredit rückabgewickelt.

Die Banken haben Angst

Droht das Risiko einer Immobilienblase?

Die Banken haben Angst

Vor allem in den ländlichen Regionen schauen Genossenschaftsbanken und die Sparkassen sehr genau hin, bevor sie einen Kredit vergeben, denn dort mussten einige Banken bereits die Erfahrung machen, dass falsche Widerrufsbelehrungen sehr gefährlich werden können. Das wollen sich die Banken auf dem Land ersparen. Auf der anderen Seite können sie aber auf die teuren Immobilienkredite auch nicht verzichten. Auf dem Land sind die Kreditnehmer älter und sie verdienen weniger, keine guten Aussichten für die Banken, die auf die Kredite angewiesen sind.

In den großen Städten und bei den großen Banken sieht das etwas anders aus, denn hier haben die Kreditnehmer oft ein besseres Einkommen und sie sind vor allen Dingen jünger. Die Gefahren eines Ausfalls bei den Rückzahlungen sind hier rein theoretisch geringer und das wissen die Banken zu nutzen. Von den Richtlinien der EU ist bei den privaten Großbanken wenig zu spüren, sie vergeben nach wie vor Immobilienkredite, wie es ihnen gefällt und das schürt die Sorge der Bundesbank, das auch in Deutschland die Immobilienblase eines schönen Tages doch noch platzt.

Bildquellen: „risiko-immobilienblase.jpg“ paulbr75– pixabay.com / „die-angst-der-banken.jpg“ bykst – pixabay.com

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