Wie gut sind Online-Kredite wirklich?

Noch nie waren Kredite so günstig wie heute und das trifft besonders auf die Kredite zu, die von den Online-Banken angeboten werden. Für einen Ratenkredit, mit einer Laufzeit von 36 Monaten müssen heute im Durchschnitt 4,72 % bezahlt werden und es sind immer wieder die Online-Banken, die die Zinsen weiter nach unten drücken. Viele Filialbanken verlangen von ihren Kunden oftmals mehr als sieben Prozent, die Online-Banken vergeben einen Kredit schon für drei Prozent oder sogar noch weniger, wenn die Bonität des Kreditnehmers stimmt. Wie empfehlenswert sind diese günstigen Online-Kredite und halten die Banken, was sie ihren Kunden versprechen?

Das sagt die Stiftung Warentest

Kredite im Test

Online-Kredite im Test

Um den zukünftigen Kreditnehmern einen besseren Überblick zu bieten, hat die Stiftung Warentest 22 Angebote von Online-Banken einmal genauer unter die Lupe genommen. Das erfreuliche Ergebnis dieses Tests ist, dass nur eine Bank ein „mangelhaft“ bekommen hat, zwölf Banken schnitten mit „gut“ ab und zwei bekamen von der Stiftung Warentest sogar ein „sehr gut“. Alle Banken sind immer wieder in den monatlich erscheinenden Listen der Fachzeitung „Finanztest“ zu sehen, daher standen die Zinsen für die Stiftung Warentest nicht im Fokus. Es ging vielmehr um die allgemeinen Konditionen, um Lockangebote und auch darum, wie die jeweilige Bank den Kreditantrag abwickelt.

Selbstständige haben es immer noch sehr schwer

Die Stiftung Warentest wollte ein möglichst realistisches Bild und hat sich daher nicht auf Modellfälle verlassen, die eigens für den Test konstruiert werden. Damit das ganz wirklichkeitsnah wird, mussten die Tester bei den meisten Banken eine Reihe von Fragen beantworten, zum Beispiel nach dem Einkommen, dem Arbeitsvertrag, nach der Höhe der monatlichen Miete und auch Unterhaltsverpflichtungen waren ein Thema. Bei den Banken mit einer sehr übersichtlich gestalteten Webseite war das kein Problem, aber die Tester mussten auch feststellen, dass sich die Banken viel zu wenig für die persönliche Situation des potenziellen Kunden interessieren.

So hat ein Testkunde, der erst seit wenigen Monaten wieder eine feste Anstellung hat, die Erfahrung gemacht, dass keine Bank bereit war, ihm einen Kredit zu geben. Ebenso schlecht war es für die selbstständigen Testkunden, die selbst bei einer sehr soliden finanziellen Lage nur von fünf Banken einen Kredit bekommen hätten.

Die Bonität spielt eine große Rolle

Konditionen

Die Bonität ist entscheidend

Bei einigen Banken spielte die Bonität der Testkunden eine wichtige Rolle. Testkunden mit einem etwas höheren Einkommen und Rücklagen haben deutliche bessere Angebote bekommen als die Testkunden, die momentan knapp bei Kasse sind. Jeder, der in Deutschland einen Kredit bekommen will, der muss damit rechnen, dass die Bank die Bonität, also die Kreditwürdigkeit überprüft. Die Art, wie die Anfragen bei der Schufa gestaltet sind, waren recht unterschiedlich. Bei den Anfragen ist es wichtig, dass die Anfragen keinerlei Einfluss auf die Kreditwürdigkeit des Kunden haben. Einige Banken halten sich jedoch nicht daran und stellen durch falsche Anfragen bei der Schufa die Kreditwürdigkeit der Kunden infrage.

Das Angebot der Restschuldversicherung

Die Bank, die von den Testern der Stiftung Warentest eine mangelhafte Bewertung bekam, fiel nicht nur durch falsche Schufa-Anfragen negativ auf, auf der Webseite gab es zudem eine Voreinstellung, die die Kunden dazu verführen soll, eine Restschuldversicherung abzuschließen. Aber auch andere Banken fielen durch diese Voreinstellungen unangenehm auf. Durch eine Restschuldversicherung wird jeder Kredit unnötig teuer und bei kleinen Raten- oder Verbraucherkrediten ist diese Versicherung nicht notwendig. Die Banken, die mit „gut“ oder mit „sehr gut“ abgeschnitten haben, fragen ihre Kunden erst gar nicht, ob sie eine Restschuldversicherung wollen.

Bildquellen: „konditionen.jpg“ stux – pixabay.com / „kredit-im-test.jpg“ andibreit – pixabay.com

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