Wie gefährlich sind die faulen Kredite für die Deutsche Bank?

Man könnte sagen, dass die Deutsche Bank noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist, auch wenn es ein sehr großes blaues Auge ist. Faule Kredite haben dafür gesorgt, dass die größte Bank Deutschlands in den USA eine Strafe von sieben Milliarden Dollar zahlen muss, rund die Hälfte von dem, was eigentlich als Bußgeld gefordert wurde. Aber auch diese sieben Milliarden sind für die Deutsche Bank sehr gefährlich, denn sie können an der Stabilität des Bankhauses rütteln, zumal noch andere teure Streitigkeiten ausstehen.

Was hat die Deutsche Bank getan?

Strafe zahlen für Vergehen

Faule Kredite sorgen für Strafzahlungen

Was die amerikanischen Justizbehörden der Deutschen Bank vorwerfen, ist, wenn man es wohlwollend ausdrückt, eine Täuschung, wenn man es härter formulieren will, dann ist es Betrug. Die Deutsche Bank hat, wie viele andere Banken auch, sehr unsichere Kredite für Hypotheken zu komplexen Wertpapieren gebündelt und dann an ahnungslose Anleger verkauft. Als die große Immobilienkrise ausbrach und viele der Schuldner ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten, verloren diese Papiere extrem an Wert.

Der Verkauf der faulen Kredite ist schon schlimm genug, aber was die Deutsche Bank dann tat, ist vielleicht noch um einiges schlimmer. Die Bank verkaufte die Papiere als eine sichere Anlage, aber intern wurde darauf gewettet, dass es mit dem Immobilienmarkt in den USA bergab geht. Auf diese Weise hat die Bank gleich zweimal gewonnen, aber den Preis haben die Amerikaner bezahlt, die heute kein eigenes Haus mehr haben, weil es gepfändet wurde.

Die Strafe sorgt für Panik

Als das Geschäft mit faulen Kredite herauskam, wurde die Deutsche Bank zu einer Rekordsumme von 14 Milliarden Dollar verurteilt. Diese sehr hohe Strafzahlung sorgte im September an den Börsen für eine regelrechte Panik. In der Folge fiel die Aktie der Deutschen Bank ins Bodenlose und es gab sogar Gerüchte, dass der Staat der Deutschen Bank unter die Arme greifen müsste. Aber die Bank hatte Glück, denn große bedeutende Unternehmen wie die BASF und Daimler standen an der Seite der Deutschen Bank und wurde nicht müde zu betonen, welche Bedeutung die Bank für Deutschland hat.

Wie hoch ist die Strafe genau?

Krise bei der DB

Die Deutsche Bank in der Krise

Insgesamt beläuft sich das Bußgeld für die Deutsche Bank auf 7,2 Milliarden Dollar, also rund 6,9 Milliarden Euro. Zuerst sollte die Bank „nur“ 3,1 Milliarden Dollar zahlen, mit den restlichen 4,1 Milliarden sollten die amerikanischen Verbraucher innerhalb von fünf Jahren entschädigt werden. Um überhaupt zahlen zu können, musste die Bank schon im September sechs Milliarden Euro zurückstellen, wovon rund zwei Milliarden für den Hypotheken-Fall reserviert wurden. Diese Summe reicht aber bei Weitem nicht aus. Die Deutsche Bank erwartet für das letzte Quartal 2016, dass alleine die Zivilstrafe über drei Milliarden Dollar das Vorsteuerergebnis um 1,75 Milliarden Euro senkt.

Sind noch andere Banken beteiligt?

Das Geschäft mit faulen Krediten war nicht nur allein das Geschäftsmodell der Deutschen Bank, auch amerikanische Banken sind auf den Zug aufgesprungen und werden jetzt zur Kasse gebeten. Viele haben sehr hohe Summen gezahlt, um einer Strafe zu entgehen, wie zum Beispiel die Bank of America, die mit 17 Milliarden Dollar weitaus mehr zahlen musste, als die Bank aus Frankfurt. Insgesamt mussten die amerikanischen Banken 46 Milliarden Dollar zahlen, zu hohen Strafen wurden auch die Royal Bank of Scotland, die Barclays Bank, die HSBC und die UBS aus der Schweiz verurteilt.

Die faulen Kredite in den USA sind aber nicht die einzigen Sorgen, die die Deutsche Bank hat. Es gibt noch weitere Baustellen, wie Geldwäsche in Russland, Verstöße gegen Wirtschaftssanktionen im Iran, aber auch um Manipulationen am Devisen-, Zins- und Metallmarkt. Da das alles sehr teuer wird, wurde die Dividende der Aktionäre für zwei Jahre gestrichen.

Bildquellen: „krise-bei-der-db.jpg“ / „strafe-zahlen-fuer-vergehen.jpg“ geralt – pixabay.com

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